Google Core Web Vitals – das gilt es zu beachten

Inhaltsverzeichnis

Lesezeit: 7 Minuten
Artikel teilen!

Im Mai 2020 gab Google bekannt, dass die sogenannten Core Web Vitals künftig eine wichtige Rolle für die Platzierung in den Suchergebnissen bei Google spielen werden. Seit Juni 2021 werden alle Websites jetzt nach und nach immer mehr auf der Basis dieser Web Vitals bewertet.

Wenn Du Deine Website für Google optimieren willst, ist das neue System sehr wichtig. Deshalb erläutern wir in diesem Artikel, was die Core Web Vitals eigentlich sind, wie diese sich messen lassen und wie Du Deine Website gestalten solltest, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen.

Worum geht es bei den Core Web Vitals?

Kurz gesagt hat Google mit den verschiedenen Werten ein Paket aus einheitlichen Signalen zusammengestellt, die die Qualität der Nutzererfahrung messen sollen. Dabei werden vor allem die Geschwindigkeit, die Reaktionsfähigkeit und die visuelle Stabilität bewertet. Als Betreiber einer Website kannst Du also mit Hilfe der verschiedenen Kennzahlen die Qualität Deiner Seite bewerten und gegebenenfalls anpassen, damit Nutzer auf alle Bereiche perfekt zugreifen können.

Welche Aspekte genau gemessen werden, dürfte sich im Lauf der Zeit verändern. Zunächst spielen aus der Sicht von Google aber vor allem diese drei Punkte eine entscheidende Rolle:

  • Largest Contentful Paint (LCP): Damit wird gemessen, wie lange es dauert, bis die wesentlichen Inhalte einer bestimmten Seite geladen sind. Mit anderen Worten: So lange dauert es, bis nach dem Klick auf einen Link der größte Teil der Inhalte angezeigt wird.
  • First Input Delay (FID): Hier wird der Zeitraum zwischen der ersten Interaktion eines Nutzers mit Deiner Seite bis zur Reaktion des Browsers gemessen. Wie lange dauert es zum Beispiel, bis der Nutzer auf einer Login-Seite seinen Nutzernamen und sein Passwort eingeben kann.
  • Cumulative Layout Shift (CLS): Dieser Wert zeigt, ob sich die einzelnen Designelemente bei der Nutzung Deiner Website verschieben oder ob das Layout stabil ist. Wenn etwa Anzeigen plötzlich erscheinen und so die anderen Inhalte nach unten verschoben werden, ist das für die meisten Besucher verwirrend – und wird deshalb von Google mit einer schlechten Bewertung bestraft.

Für jeden der drei Aspekte gibt Google bestimmte Richtwerte vor. Auf dieser Basis erfolgt dann eine Einteilung in drei Kategorien: gut, muss verbessert werden und schlecht. Diese werden zudem farblich eindeutig gekennzeichnet: an grünen Seiten musst Du nicht mehr arbeiten, gelbe und rote Seiten benötigen hingegen noch ein wenig Aufmerksamkeit.

Bei den Idealwerten dürfte es im Laufe der Zeit Veränderungen geben. Du solltest also durchaus einen Blick auf eventuelle Updates durch Google haben, um die einzelnen Seiten auf Deiner Website entsprechend anzupassen. Eine Seite, die heute noch grün ist, könnte in Zukunft schließlich auch schlechter bewertet werden.

Wie lassen sich die Google Core Web Vitals messen?

Du hast verschiedene Möglichkeiten, um die drei oben genannten Aspekte für Deine Website zu ermitteln. Allgemein betont Google, dass Du kein Experte sein musst, um die einzelnen Werte zu messen und zu verstehen. Allerdings solltest Du in der Lage sein, die Daten einzuschätzen und zu bewerten, wie sich die Nutzbarkeit Deiner Seite eventuell verbessern lässt.

Genaue Werte für Deine Website erhältst Du zum Beispiel über die Search Console oder die PageSpeed Insights sowie einige weitere kostenlose Werkzeuge von Google. Für beliebte Content-Management-Systeme wie WordPress gibt es zudem spezielle Plug-ins. Damit werden nicht nur die verschiedenen Werte gemessen, Du erhältst sogar konkrete Hinweise zu möglichen Verbesserungen.

Mit Hilfe der Search Console ist es zum Beispiel relativ einfach, Deine Website mit Blick auf die Nutzerfreundlichkeit genau zu analysieren. Unter dem entsprechenden Menüpunkt findest Du eine Grafik, in der alle URLs einzeln bewertet werden. Damit siehst Du sofort, wie viele der einzelnen Seiten bereits optimal gestaltet wurden und wo noch Anpassungen nötig sind. Um die Search Console zu nutzen, benötigst Du lediglich ein kostenloses Konto bei Google. Zudem muss dieses Tool natürlich mit Deiner Website verbunden werden (dazu findest Du bei Google sehr umfangreiche Anleitungen).

Wie solltest Du Deine Website optimieren?

Beim Webseite optimieren für Google solltest Du zunächst einmal daran denken, dass relevante Inhalte nach wie vor der wichtigste Faktor sind. Die Verantwortlichen von Google betonen immer wieder, dass die Suchmaschine den Nutzern zunächst einmal möglichst hochwertige Ergebnisse liefern will. Die Core Web Vitals sind daher nur ein Teil im größeren Google Web.

Umgekehrt gilt jedoch: Wenn mehrere Websites relevante Inhalte bieten, sorgen gute Werte bei den Core Web Vitals für eine bessere Platzierung. Auf diese Weise belohnt Google, dass eine Website sich nicht nur inhaltlich, sondern auch aus technischer Sicht um die Besucher kümmert.

Leider gibt es keine Empfehlungen, die für jede Website gelten. Schlechte LCP-Werte können zum Beispiel durch eine lange Antwortzeit des Servers, durch Fehler bei der Programmierung der Website oder durch lange Ladezeiten von Bildern entstehen. Für kürzere Ladezeiten ist es deshalb nicht unbedingt ausreichend, Deine eigenen Inhalte zu optimieren. Eventuell musst Du auch über den Wechsel zu einem anderen Hosting-Anbieter oder über ein besseres Hostingpaket nachdenken.

Bei der Analyse von FID und CLS spielen ebenfalls mehrere Faktoren eine Rolle. Die Interaktion des Nutzers mit einer bestimmten Seite hängt beispielsweise von der Art des Inhalts ab. Bei einem reinen Blogartikel ist das Scrollen meist die einzige Interaktion. Wenn der Besucher hingegen seine Kontaktdaten angeben oder ein Formular ausfüllen muss, zeigt ein schlechter FID-Wert sofort, dass die entsprechende Seite nicht sehr nutzerfreundlich ist.

Fazit

Als Betreiber einer Website solltest Du die Grundlagen der Core Web Vitals verstehen. Gute Werte sind natürlich positiv, trotzdem sind relevante Inhalte auch weiterhin der entscheidende Faktor, um in den Suchergebnissen von Google möglichst weit vorne zu landen.

Die Google Web Vitals sind aber nicht nur mit Blick auf die Suchergebnisse interessant. Die einzelnen Werte zeigen Dir auch, ob Dein Auftritt im Internet leicht zu nutzen ist. Deutliche Verbesserungen bei den Web Vitals machen sich deshalb auf längere Sicht oft auch durch im Schnitt längere Besuchszeiten oder mehr direkte Anfragen bemerkbar.