Wichtig oder unwichtig – was ist dran an der Keyword Difficulty?

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Neue und relativ unbekannte Webseiten haben es schwer, in den Google SERPs weit oben zu erscheinen. Ein gutes Ranking bleibt gerade für hart umkämpfte und oft in die Suchmaske eingegebene Begriffe wie „Sneaker“ oder „Weihnachtsgeschenk“ ein Wunschtraum. Anders sieht es bei Keywords aus, die seltener in die Suchmaske getippt werden und deshalb einen niedrigeren Keyword Difficulty-Wert haben. Wir erklären Ihnen, warum Sie die Schwierigkeit eines Keywords in Ihrer SEO-Strategie berücksichtigen sollten. Definition, Tricks und Tools zur Ermittlung – hier erfahren Sie es.

Was versteht man unter dem Terminus Keyword Difficulty?

Der Begriff Keyword Difficulty stammt aus dem Englischen. Er lässt sich wörtlich mit „Schlagwort Schwierigkeit“ übersetzen. Es handelt sich um einen errechenbaren Wert zwischen 1 und 100. Je höher der Wert für ein bestimmtes Keyword ist, desto schwerer lässt sich mit diesem Keyword ein gutes Ranking in den organischen Suchergebnissen von Google erzielen. Die oben aufgeführten Beispiele „Sneaker“ und „Weihnachtsgeschenk“ haben also eine hohe Keyword Difficulty. In anderen Worten: Es gibt bereits viele relevante und große Webseiten, die für diese Begriffe ranken. Wenn eine Seite für ein bestimmtes Schlagwort nicht wie erhofft rankt, ist häufig eine zu hohe Keyword Difficulty Schuld daran. Es gilt: hohe Difficulty = viel Konkurrenz, niedrige Difficulty = wenig Konkurrenz.

Was ist der Unterschied zwischen Keyword Difficulty und Keyword Competition Score?

Im Unterschied zum Keyword Competition Score von Google bezieht sich die Keyword Difficulty nicht auf bezahlte Werbeanzeigen, sondern auf organische Suchergebnisse. Trotzdem lassen sich von einem hohen Keyword Competition Score Rückschlüsse auf den Schwierigkeitsgrad ziehen. Denn: Wenn Kunden bereitwillig Geld für ein Keyword ausgeben, muss es sich um ein attraktives Keyword handeln. Außerdem fließt der Keyword Competition Score als Rankingfaktor in die Ermittlung der Keyword Difficulty mit ein – neben einigen weiteren Faktoren, auf die wir im weiteren Verlauch noch eingehen werden.

Wie finde ich ohne viel Aufwand heraus, ob die Keyword Difficulty für mich wichtig ist?

Eine gezielte und effektive Keywordanalyse gehört zu den Grundlagen jeder erfolgreichen SEO-Strategie und damit auch zu den Grundlagen jeder erfolgreichen Webseite. Um sich einen groben Überblick über Ihr Keywordumfeld zu verschaffen, gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

  1. Aktivieren Sie den anonymen Modus in Ihrem Browser (Inkognitomodus)
  2. Geben Sie die von Ihnen gewünschten Keywords in die Googlesuchmaske ein
  3. Analysieren Sie die ersten zwei Ergebnisseiten

Befinden sich auf den ersten zwei Seiten der Ergebnisliste viele bekannte und große Webseiten, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Keyword mit hoher Keyword Schwierigkeit. Beispiel: Sie geben „Pizzeria in Stuttgart“ ein und erhalten als Ergebnis eine Vielzahl an attraktiven, gut gepflegten Webseiten. Dass Sie als Neuling mit diesem Keyword auf Anhieb gut ranken, ist unwahrscheinlich. Was tun? Sie sollten sich in diesem Fall auf die Suche nach Keywords begeben, die eine weniger hohe Keyword Difficulty aufweisen und trotzdem ein hohes Suchvolumen besitzen. Dies könnte im genannten Beispiel etwa bei einem Keyword wie „Italienisches Restaurant Stuttgart Stadtmitte“ der Fall sein.

Anhand welcher Rankingfaktoren ermitteln Tools die Keyword Difficulty?

Die Rankingfaktoren von Google sind ein gut gehütetes Geheimnis. Trotzdem ist es möglich, die Keyword Schwierigkeit präzise zu ermitteln. Die meisten gängigen Keyword Difficulty Tools wie Ahrefs oder SEMrush greifen auf einen Mix aus verschiedenen Faktoren zurück. Wichtig sind unter anderem die Reputation der rankenden Seiten, die Relevanz der Suchergebnisse für das Keyword, die Anzahl der Rich Results für das Keyword und die allgemeine Qualität der rankenden Seiten inklusive deren Backlinks. Gerade die Anzahl und die Qualität der Backlinks gelten als maßgeblich für den Schwierigkeitswert eines Keywords.

Warum ist es wichtig, dass ich die Keyword Difficulty meiner Terme kenne?

Die Keyword Schwierigkeit hat einen entscheidenden Einfluss auf die Chancen einer SEO-Kampagne. Sie erlaubt Rückschlüsse darauf, für welche Keywords sich eine Optimierung lohnt und für welche nicht. Allerdings sollten Sie sich nicht blind auf die Formel „niedrige Difficulty, hohes Suchvolumen“ verlassen. Auch andere Faktoren wie die Intention hinter der Suchanfrage und die Relevanz für eine bestimmte Zielgruppe sollten in die Keyword Recherche einfließen.

Die Pros: Welche Vorteile hat die Einbeziehung der Keyword Difficulty?

Als zentraler Indikator leistet die Keyword Difficulty bei der Planung von zielführenden SEO-Strategien wichtige Dienste. Wer die besten Keywords für seine Webseite finden möchte, kommt um die Ermittlung der Difficulty für die gewünschten Keywords nicht herum. Anhand der Difficulty können Sie

  • Realistische Keywords auswählen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit gut ranken
  • Keywords priorisieren, um schnelle Erfolge zu erzielen
  • Ihren Content besser gestalten, indem Sie für schwierige Keywords keine Inhalte mehr erstellen
  • Ihre Wettbewerber und deren Keywords besser einschätzen.

Die Cons: Was sind die Nachteile der Anwendung von Keyword Difficulty-Werten?

Keyword Difficulty Werte sind grundsätzlich Schätzwerte. Es ist somit nicht garantiert, dass Sie mit den ausgewählten Keywords tatsächlich die begehrten Top Ranks in den SERPs erreichen. Oftmals bleiben wichtige Faktoren wie die Ressourcen einer Webseite oder die sich ändernden Suchalgorithmen von Google bei der Ermittlung auf der Strecke. Durch eine zu starke Fixierung auf die Difficulty als ausschlaggebenden Faktor bei der Auswahl von Keywords entstehen weitere Nachteile:

  • Konzentration auf die falschen Keywords ohne Zielgruppenrelevanz
  • Vernachlässigung anderer zentraler SEO-Aspekte vom Inhalt bis zur Usability

Was für Tipps gibt es zur optimalen Anwendung der Keyword Schwierigkeit?

Die Keyword Difficulty hilft bei der Abstimmung der eigenen SEO-Strategie. Sie sollten auf keinen Fall zu viel Energie und Zeit in die Optimierung auf Keywords verwenden, deren hohe Schwierigkeit ein schlechtes Ranking erwarten lässt. Ist die Konkurrenz für ein Keyword zu groß, sollten Sie nach alternativen Keywords suchen. Dies gilt jedoch nicht für Keywords, die aufgrund ihrer überdurchschnittlich hohen Relevanz unverzichtbar sind. In diesem Fall sollten Sie auf einen guten Mix aus Content mit hoher Keyword Difficulty und Content mit niedriger Difficulty setzen. Nutzen Sie die bekannten Tools wie Ahrefs und KWFinder zur Ermittlung der Difficulty. Aber nur als ersten Ansatzpunkt. Bewerten Sie außerdem eigenständig die Qualität der Suchergebnisse für das gewünschte Keyword und passen Sie Ihre Auswahl regelmäßig an. Generell sollten Sie Ihren Fokus gezielt darauf legen, wettbewerbsarme Keywords mit hohem Suchvolumen zu finden und Ihren Content dementsprechend zu optimieren. Anschließend heißt es: Abwarten, Überprüfen und immer wieder Nachjustieren.

Welche Tools helfen mir?

Für deutsche Keywords gelten die Tools SEMrush und KWFinder als optimal. Die Bedienung ist einfach, die Analyse präzise und nachvollziehbar. Bei beiden Tools fungiert die Linkstärke der rankenden Seiten in den ersten SERPS als wichtigstes Bewertungskriterium. Weniger gut eignet sich das Tool Ahrefs für die Berechnung der Keyword Difficulty im deutschsprachigen Raum. Es bewertet tendenziell zu viele Keywords als „einfach“.

Welche SEO-Aspekte sollte ich außerdem im Auge behalten?

Sie sollten die Berechnung der Keyword Difficulty nicht als ausschließliches Allheilmittel, sondern lediglich als nützliches Hilfsmittel begreifen. Google möchte seinen Nutzern in erster Linie Ergebnisse liefern, die durch Qualität und nicht durch einen unsichtbaren, niedrigen Schwierigkeitsgrad der verwendeten Keywords überzeugen. Deshalb sind umfangreiche, aktuelle Inhalte, eine hohe Nutzerfreundlichkeit, Page Authority und die Verwendung von Long-tail Keywords nach wie vor wichtiger als eine niedrige Keyword Difficulty. Um schnelle Erfolge zu erzielen, ist die Difficulty trotzdem ein interessanter Wert. Nutzen Sie ihn!